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Was darf ein (guter) Shop kosten?

Was darf ein (guter) Shop kosten?

E-Commerce

Shops müssen vor allem eines: Geld verdienen. Die Kosten für die Erstellung sind damit ein kritischer Punkt, denn das Geld muss möglichst schnell wieder rein verdient werden. Plentymarkets hat für seine alte Shoptechnologie Callisto längst „End of Life“ verkündet, so dass für einige Tausend Händler die Uhr tickt. Noch laufen die Systeme, wenn auch teilweise mehr schlecht als recht. Dafür gibt es meist mehr als einen Grund. Was vor teilweise fünf Jahren und noch davor aufgesetzt wurde, ist in den Jahren nicht immer so gepflegt worden, wie es Technik erfordert. Der Umstieg auf den neuen Shop wird ein bißchen kosten. Kosten sind dann eine Investition, wenn am Ende mehr verdient wird, als der Shop an Kosten verursacht hat.

Vielen Anwendern fehlt das technische Verständnis, dass ein Shop nicht einfach ein „Programm“ ist. Das Bild einer Plattform passt da besser. Plentymarkets ist die Basis und um den schon für sich komplexen Kosmos docken diverse Technologie-Partner an. Sie ermöglichen Services, damit der Shop so funktioniert, wie Betreiber und eben auch der Kunde erwarten.

Das beginnt für manchen bei Suche, die eventuell über Profilösungen, wie z.B. findologic optimiert werden. Auf die Art und Weise werden fehlertolerante Suchen möglich, oder es werden relevante Produktgruppen als Ergebnis angezeigt. Bis zu den Triggern, dass man gezielt Upselling fördert, indem die höher ausgestatteten Alternativprodukte in den Suchergebnissen prominent gelistet werden. Das Einbinden von Zahlungsanbietern oder anderen Marktplätzen sowie Funktionserweiterungen, wie Newsletter oder Filialfinder sind andere Dinge. Kosten, die ggf. auf einem ganz anderen Zettel stehen – immer eine Frage, wie die Kosten für einen Shop ermittelt werden. Vollkosten oder in Teilkosten für Module, Dienstleister oder Erweiterungsarbeiten.

Immer dann, wenn ein Shop in Phasen wächst und sich die Entwicklungskosten auf einen längeren Zeitraum verteilen, verliert man schnell den Überblick. Am Ende erinnert man den Preis/ die Kosten für das Setup wie auch die großen Positionen der sich anschließenden Relaunches. Ein spannender Punkt, denn kaum ein Shopbetreiber macht sich einen Investitionsplan. Ein richtiger Investitionsplan sähe budgetierte Ausgaben über einen definierten Zeitraum vor. Zweifelsohne haben Shopprojekte immer eine Dynamik. Nicht nur in agilen Entwicklungsprojekten sondern ganz extrem in der Markteinführungsphase. Da sind Planzahlen schnell Schall & Rauch, weil die mehr erhofften als gerechneten Umsätze nicht erreicht werden. Die Abweichungen von Plan und Ergebnis reißen auch mehr nach unten als nach oben aus. Die Kosten laufen dann davon.

Die Frage war aber „was kostet ein Shop?“ Aus Agentursicht gibt es im wesentlichen zwei Parameter:

  1. was kostet eine Stunde?
  2. Wie viele Stunden brauche ich für das Shop-Projekt?

Die beiden Parameter gelten für die 20-Mann-Agentur genau so, wie für den Neffen, der sich mit einer Kiste Bier und Pizza nach Feierabend an den Shop macht. Beide brauchen eine gewisse Zeit, die sich allenfalls in der Geschwindigkeit und dem damit verbundenen Output unterscheiden kann. Das kann man mit Faktor rechnen. Mancher bietet sich mit 45 Euro die Stunde an, schafft aber auch nicht die Hälfte von dem, was der Profi in gleicher Zeit umgesetzt bekommt. Für viele immer schwer zu denken, aber der 95-Euro-Mann ist dann faktisch nicht teuerer als der Kollege für 45 Euro, der eben mehr als doppelt so lange braucht. Die 45 Euro sind zu extrem, da kann es ruhig länger dauern? Okay, rechnen wir es mit 60 Euro für den Freelancer. Module sind ein schönes Beispiel, da fast immer Teil der anfallenden Kosten. Module und Plugins sind wichtig für den Shopbetreiber und damit Grundbestandteil eines jeden Projekts.

Beispielrechnung Kosten Shop

Damit wären wir beim Punkt 2.

Auch hier wird die Zahl der Stunden stark variieren. Zum einen, weil je nach beauftragter Agentur oder Freelancer die Stunde nicht zueinander vergleichbar ist, aber auch weil der Umfang für eine Shopumsetzung für jeden ein anderer ist. Dem technikversierten Programmierer reicht es meist, dass man etwas sieht, was wie ein Shop aussieht. Überspitzt gesagt ist der Shop am Ende ein Blender – so wie das Angebot, denn es fehlen die Dinge, die dafür sorgen, dass der Shop ordentlich verkauft.

Ein Punkt, der mit Genialität oder eben Erfahrung zu meistern ist. Wer also kein Wunderkind in der Familie hat, sollte sich den guten Draht zur Verwandtschaft nicht mit „vorprogrammierter“ Katerstimmung über den später nicht performenden Shop verderben.

Das Problem ist allerdings auch nicht mit Wahl einer Agentur automatisch gelöst. In vielen Läden sitzen einige der Wunderkinder und verkaufen, was der Kunde hören will: Shops für kleines Geld. Wo die Hände dann von der Tastatur genommen werden und elementare Dinge später fehlen, sieht man so schnell nicht. Die Agentur hat in aller Regel auch genug Zeit, um sich nach der letzten beglichenen Rechnung aus dem Staub zu machen. Jeder Shop braucht, auch wenn er gut gemacht ist, eine gewisse Zeit, bis die Umsätze kommen.

Trotzdem. Eine (ordentliche) Agentur

  • ist schneller
  • gibt Gewähr, dass es läuft
  • ist die nächsten Jahre wochentags ganz normal greifbar
  • kennt auch die Themen links und rechts

Bei einigen Shops geht es schneller, andere brauchen etwas länger und es gibt die Shops, die niemals funktionieren können. Letzte Gruppierung ist sicherlich keine bewußt gewählte Option, aber die Praxis vieler Projekte.

Was ist folglich besser? Ein Shop, der nur 900 Euro gekostet hat und nicht funktioniert? Oder Shops, die eventuell fünf mal so viel kosten und die 4.500 Euro bereits nach x Monaten wieder rein verdient sind?

Ein Beispiel für zugegeben kleinere Projekte, wie man sie mit plentymarkets Ceres gut ausrollen kann. Ein komplexeres Projekt mit eigenständigem Design und Sonderprogrammierungen spielt in einer anderen Liga. Da liegen die Kosten ohne Probleme beim fünf- oder zehnfachen. Je nach Anforderung ist dann auch shopware die bessere Basis. Mit Lizenzen und komplexerer Umsetzung sind die Kosten dann andere. Aber nicht nur in Agenturangeboten. Da sind wir ebenso die richtige Adresse. Wir helfen gern auch bei IT-Leasing, Finanzierungen und können auch Förderprogramme, wie go-digital in die Projekte einbeziehen, so dass sich die Kosten für den Auftraggeber signifikant reduzieren lassen.

Wir kennen aus mehr als 10 Jahren E-Commerce alle Fälle. Übrigens auch die Anfragen, wo verunglückte Shopprojekte glatt gezogen werden sollen. „Können Sie einmal drüber schauen und ein paar Sachen korrigieren?“ ist leider meist eine naive Frage. Die wird dann gern auch mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ an eine weit zweistellige Zahl Agenturen geschickt. Mit dem Ergebnis, das der Shopbetreiber nicht mehr in der Lage ist, die Angebote selbst ernsthaft zu prüfen. Das aber mit der Erwartung, dass sich die Agentur ein paar Stunden gründlich auseinander gesetzt hat. Ein Dutzend Anfragen aufwärts sind in den Projektbörsen gelebter Schnitt. Das macht drei Personentage Analyse und Kalkulation, die pro Anfrage an Ressourcen verbrannt werden. Schade, dass die Agenturen, die ihren Job ernst meinen und sich in solche Anfragen mit Herzblut reinhängen, vor Aktionismus nicht geschützt sind. Das sei an dieser Stelle von Agenturseite einmal angemerkt, weil nicht nur Shopbetreiber leicht Geld verbrennen können.

Man kann einen Shop nicht nur unvollständig konfigurieren sondern auch vieles falsch. Am Ende ist es genau so viel Arbeit, es komplett neu zu machen.

Den Artikel werden vermutlich einige Plentymarkets-Shopbetreiber lesen, die sich genau in dieser Zwickmühle befinden. Wer hofft, mit zwei Stunden vom Profi alles wieder in Gang zu bekommen, müsste schon Glück haben. Wir werfen gern mit geschultem Auge einen kritischen Blick auf den Shop und die möglichen Kosten. Zweifelsohne wohler ist uns bei gemeinsam aufgesetzten Projekten. Dann kann man schnell auf auftretende Probleme im Shop reagieren. Was aber auch wir nicht können: Mal eben mit ein paar Klicks korrigieren, was im Shop elementar fehlt oder Grund auf falsch gemacht wurde. Schicken Sie uns gern eine E-Mail mit einer guten Zusammenfassung, wo der Schuh drückt. Dann schauen wir es uns in Ruhe an und melden uns.

Über den Autor

COMMERCE4 bietet Unterstützung über die gesamte Wertschöpfungskette: Wir unterstützen unsere Mandanten in der klaren und transparenten strategischen Zieldefinition, finden die besten Partnersysteme für eine wirtschaftliche und effiziente Systemumgebung und geben in Design und Layout den Marketingmaßnahmen Gesicht und Form. Rund wird es, wen es als funktionierendes Ganzes online termingerecht umgesetzt wird. Ein Grund mehr, warum wir die Zusammenarbeit mit unseren Mandanten als nachhaltigen Prozess verstehen: Nach dem GoLive betreuen wir in Beratung, Marketing und Technik durch Support und strategische Begleitung und justieren erforderlichen Falls nach.

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