Kein unbekannter Name in der E-Commerce-Szene, schaut man sich die aktuelle Verbreitung von shopify an. Es dürfte das weltweit bekannteste Shopsystem sein. Lustige Ankedote am Rande, dass der Gründer Tobi Lütke einst von Deutschland nach Kanada ausgewandert ist und den Grundstein mit einem eigenentwickelten Snowboard-Shop gelegt hat.
Das liegt 14 Jahre zurück und die Shop-Plattform shopify wird auch hier zu Lande Konkurrenz zu den etablierten deutschen Anbietern, wie CosmoShop, JTL, Jimdo, oxid, plentymarkets, shopware und SAP. Shopify ist in Deutschland längst kein Exot mehr und darf nicht mit woocommerce in einen Topf geworfen werden, wenn auch die Integrationsmöglichkeiten bei wordpress sich sehen lassen können.
Die Frage, was shopify ist und was vielleicht auch nicht, will hier weder pauschalisiert noch für Software-Entwickler beantwortet werden. Es soll vielmehr helfen, die Möglichkeiten sicherer einzuordnen und für anstehende Digitalisierungspläne die passenden Systeme ins relevante Set zu nehmen.
Shopify gibt es “nur” als Cloudlösung
Wer ganz schnell einen Shop hochziehen will, profitiert von weit vorkonfigurierten Modulen:
- Ordentliche Themes, die auch auf mobilen Geräten gut aussehen
- Payment-Integrationen der populären Anbieter amazon, payPal aber auch shopify selbst
- Durchdachte Wizzards/Assistenen, die durch die Installation führen
- Generatoren für Rechtstexte
- Bis hin zu verknüpften Bildpools für die Ausgestaltung
Der Weg zum Mini-Shop mit wenigen Artikeln im Standard ist gefühlt Arbeit von Stunden und nicht von Tagen, Wochen oder gar Monaten. … Okay, mit Mut zur Lücke. Die klaffen – je nach Amateur- oder Profi-Status an mehr oder weniger Stellen. Der Shop lässt sich ohne jedes Google- und Facebook-Tracking live stellen. Auch die Testbestellung kann man sich sparen. Am Ende ist man selbst dafür verantwortlich.
Klein anfangen – gemeinsam wachsen
Die Devise ist für manchen Gewerbetreibenden gesetzt. „Gemeinsam“ ist Auslegungssache. „Ich & mein Shop“ kann in die Einsamkeit führen, da weder plentymarkets, shopify noch shopware als Wahl des Systems zum Selbstläufer wird. Die Struktur und der Aufbau des Shops ist eine Dimension, die Ausrichtung auf Kundenbedürfnisse ein andere und alle frequenzschaffenden Maßnahmen von Marketing bis SEO wieder eine andere.
Tatsächlich bietet fast jedes System ein paar Impulse. 75 Euro Gutscheine für Google Ads sollte man aber auch nicht überbewerten.
„Mit shopify also nur Standard-Shops & alle sehen gleich aus?“
Nein. Es gibt eine Vielzahl an Themes, die man installieren kann. Vieles ist kostenpflichtig, aber es lassen sich so Individualisierungen bis zu einem gewissen Grad vornehmen. Am Ende ist aber vieles reglementiert, da Cloud-Lösung. Das ist bei der Shopware 6 in der Cloud exakt genau so, nur mit äusserst spartanischer Auswahl. Auch Plenty ist als SaaS eine Cloud-Applikation und damit restriktiver als eine eigene Server-Installation einer Magento, Oxid oder Shopware. Damit die Grenzen noch stärker verwischen, bieten die Kanadier mit Shopify plus etwas komfortablere Lösungen für Großkunden. Wer Mandanten/Sub-Shops braucht, bekommt in der shopify Plus gleich 10 als Paket. Dazu Apps, die sonst keiner bekommt und die Möglichkeit, eigene Schnittstellen zu implementieren.
Kein Wunder, dass shopify immer häufiger in den Top 1000 Listen der erfolgreichsten Shops auftaucht und den Altetablierten Markt abnimmt.
Shopify also für alles gut?
Zwischen ganz klein und ganz groß gibt es ein noch größeres Marktsegment, dass seine ganz eigenen Gesetze hat. Sobald Anpassungen kompromisslos unverzichtbar sind, kann die Luft für Cloud-Lösungen wie shopify schnell eng werden.
On Premises Lösungen, die auf eigenen Servern betrieben werden, lassen sich naturgemäß stärker individualisieren. Darum gibt es eine große Gruppe an Systemen, die über Lizenzvergabe das erlauben. Shopware ist da hybrid unterwegs und bietet beides. Plentymarkets hat mit Ceres eine Cloud-Lösung, die sich über Plugins sehr stark individualisieren lässt. Spannend an der Stelle, dass Shopware 6 mit ihrer Open API und shopify mit perfekten Connectoren eine sehr gute Anbindung an das ERP von Plentymarkets erlauben. Damit wird Shopify immer häufiger zum „Und“. Ein kleiner Themen-Shop oder ein kompakter Markenshop, der als Mandant aus einem Multimarkenangebot an andere Kanäle mit anderen Maßnahmen befeuert werden soll, geplant?
Spätestens, wenn Social Commerce eine wichtige Säule sein könnte, spielt shopify mit seiner Kompatibilität zu Facebook und Instagram seine Trümpfe aus. Die Anbindung an den Facebook Business Manager ist nativ. So kann man elegant in Sozialen Netzen geschaltete Werbung mit dem Ziel Checkout shopify-Shop einrichten.
Die Antwort auf alle Shopfragen
Danke, dass Du bis hier her gelesen hast. … Du kannst unten schon den Footer sehen – jetzt muss aber langsam die alles erschlagende Antwort kommen! Ließ noch fünf Blogartikel und es wird tendenziell immer unklarer, weil immer mehr Aspekte kommen. Das liegt in der Natur der Sache und es braucht eine andere Herangehensweise.
- Ziele definieren
- Aktuelle Prozesse zusammenfassen
- Lastenheft machen
- Software matchen
- Lösung umsetzen
- Laufenden Betrieb messen und optimieren
Das macht man am besten nicht alleine, sondern mit einem Gegenüber, das hinterfragt und gleichsam mit Erfahrung am Tisch sitzt, dass viel Zeit und Geld sparende Abkürzungen zum profitabel laufenden Shop genommen werden können. Sprechen wir über das anstehende Projekt!
1 Kommentar