Es gibt Tutorials, Online-Handbücher, Forumsbeiträge oder Google-Hangouts, um sich über Themen auf dem Laufenden zu halten. Die Basis für Erfahrungsaustausch ist dank Internet breiter denn je – keine Frage. In „alten“ Zeiten, als es noch kein Internet gab, hat man sich ganz klassisch verabredet und sich an einen Tisch gesetzt. Für den Erfahrungsaustausch mit den Chefentwicklern von Plentymarkets war der Mittwoch auch direkt nicht erst als Videokonferenz oder Skype-Termin überlegt. Mit dem kleinen Umstand, dass sich die zwei Kollegen von plentymarkets um 7 Uhr morgens auf den Weg von Kassel nach Stadtlohn machten. Fünf Tage nach Inkrafttreten der neuen DSGVO ein Highlight, da sich gefühlt die Wochen zuvor alles um die neue Datenschutzverordnung gedreht hat.
Auf COMMERCE4-Seite ein mit großer Spannung erwartetes Treffen, da in den letzten Monaten 8 Entwickler an unterschiedlichsten Fronten für das neue Shopfrontend Ceres programmiert haben. Im plentymarketplace gibt es inzwischen eine zweistellige Zahl von Widgets, die auf Basis der neuen Plugin-Architektur von Ceres spannende Funktionserweiterungen bieten. Custom CSS / JavaScript im Frontend ist einer der Bestseller. Der Name trifft es nicht ganz, da das meist installierte Widget als kostenloses Plugin im Store herunter geladen werden kann.
Von Entwickler zu Entwickler
Am Tisch saßen auf COMMERCE4-Seite die Väter der Widgets, Themes und Integrations-Plugins und konnten nach kurzer Vorstellrunde (wir mussten uns nur einen Namen merken, der nur einmal englisch als „Dävid“ betont werden musste:- ) ihre Erfahrungen des letzten Dreivierteljahres Revue passieren lassen.
Spannend, sicherlich nicht nur aus Entwicklersicht, ist die Frage, wie lange ein Release funktioniert. Das Ökosystem Ceres wird immer komplexer und ist natürlich nur ein Teil von Plentymarkets. Entsprechend facettenreich ist die Systemlandschaft. Mit jeder Komponente mehr wächst der Anspruch an Kompatibilität. David Bohla und David Orlowski warfen eingangs ein kurzes Bild auf das Flippchart, das noch einmal ganz gut erdete, welche Themen sich wo um welche Basis drehen. Im Mittelpunkt steht klar das System plentymarkets mit seiner Warenwirtschaft und allen angeschlossenen Kanälen. So gibt es von plentymarkets für den Multichannel-ausgerichteten Händler heute alles von der Lagerplatzverwaltung, über Computerkasse, POS bis hin zum eigenen Shop für B2C wie B2B alle wichtigen Komponenten.
Zweifelsohne ist in dem Termin auch das Verständnis auf Agenturseite gewachsen, wie es in der jüngeren Vergangenheit zu teilweise im ersten Moment nicht nachvollziehbaren Häufung von Fehlern kommen konnte. Auch wuchs das Bewusstsein, dass Ceres trotz seiner komplett neuen Architektur nicht der Kirchturm in der Entwicklung ist. Der primäre DEV-Zirkel dreht sich um das System. Neuerrungen und Erweiterungen durchlaufen die Tests, reifen in der Beta und werden erst nach „Stable“ zur Basis für den DEV-Projektfluss auf Ceres-Seite.
Bis dato sind die Release-Zyklen im 14-Tage-Rhythmus. Heisst, Entwicklung Feature, Testing, Betaphase und Release sind auf zwei Wochen komprimiert, so dass jeden zweiten Mittwoch eine neue Version von Ceres zum Download bereit steht. Das zeigt ohne Frage Innovationsfreude und Fortschritt in der Weiterentwicklung und Ausbau der neuen Shoptechnologie. Auf der anderen Seite verursacht die rasante Release-Politik extremen Aufwand auf Agenturseite. Je nach Funktion sind Widgets und Plugins von den neueren wenig bis gar nicht betroffen. Massiver wird der Anpassungsaufwand auf Theme-Seite. Das führt nicht selten zu unliebsamen Effekten, wenn der Shopbetreiber selbst in seiner Plugin-Verwaltung auf „aktualisieren“ drückt. Vermutlich kennt man es aus Typo3, wordpress und anderen Systemen, dass die so genannten Minor-Updates auch unkritisch sind und eigentlich nur Bugfixes und Erweiterungen kleinerer Funktionen beinhalten.
Wenn Updates zum Nervenkitzel werden
Ändert sich aber Artikelstruktur oder elementare Funktionen, zerschießt sich das Frontend mit einem Klick. Elemente verschwinden oder verrutschen, dass Templates, Footer oder Checkout entweder unschön aussehen oder gar nicht mehr funktionieren. Hier waren sich alle am Tisch einig, dass sich sowohl die Systemstabilität wie auch die Kompatibilität kontinuierlich verbessert hat und Ceres zum ernsthaften Nachfolger von Callisto gereift ist. Das ist auch wichtig, wenn man bedenkt, dass im August für Callisto End of Life angekündigt ist und spätestens dann der Umstieg auf die neue Shoptechnologie von plentymarkets gewechselt werden sollte. Es gibt auch viele gute Gründe, die ein viel größerer Anreiz pro Ceres sein sollten. ElasticSync ist uns aus ersten Projekten bereits bestens vertraut. Auf die Weise lies sich der Datenimport mit externen Warenwirtschaftssystemen denkbar einfach gestalten. In greifbarer Zukunft wird ElasticCache kommen. Das rasend schnelle Cashing ist bereits erfolgreich durch die Beta. Hausaufgaben auf plentymarkets-Seite wird das Pricing sein, wie der Service für die Shopbetreiber angeboten werden soll. Hier spielt der strategische Schritt auf AWS zu setzen einmal mehr in die Karten, so dass Rechenpower praktisch unendlich skalierbar ist und die SAAS-Lösung in puncto Performance neue Maßstäbe setzen könnte.
Kunden brauchen eine Lösung, die funktioniert
Versionsstabilität, Abwärtskompatibilität und Stabilität sind aber nicht minder die Dinge, worauf Shopbetreiber ein kritisches Auge haben. Das Plentymarkets-Forum hatte im ersten Quartal viele negative Einträge, wo die Community unter Einträgen wie „Update-Wahn“ und „Beta-Software“ ordentlich Dampf abließ. Für Shopbetreiber, die heute Ihren Shop unter Callisto betreiben ein echtes Hemmnis, auf die neue Technologie Ceres umzusteigen. Updates von IO und Ceres können glatt laufen und nur wenige Minuten in Anspruch nehmen. Manchmal tritt der Gau ein und die Agentur muss ran, dass Themes oder andere Teile des Shops händisch gefixt werden, damit der Onlineshop wieder läuft. Der Aufwand ist am Ende mit Kosten verbunden, die verständlich nur mit größtem Widerwillen akzeptiert werden. Meist zahlt der Kunde nur einen Bruchteil, so dass am Ende alle unglücklich sind. Es dürften im letzten halben Jahr einige Hundert Stunden zusammen gekommen sein, die als Lehrgeld abgeschrieben sein wollen. Wir sehen es als partnerschaftliche Investition in eine langfristige, erfolgreiche Zusammenarbeit. Am Ende ist es ein Beziehungsdreieck plentymarkets – Händler – Agentur. Alle drei müssen aus dem Invest auf Sicht mehr für sich heraus holen können, als es initial gekostet hat. Für Shopbetreiber ist der Punkt definitiv erreicht, so dass der Umstieg von Callisto auf Ceres prima geebnet ist. Auch für plentymarkets und uns als Partner Expert-Level stehen spannende Projekte ins Haus. Für ein echtes WIN-WIN-WIN muss es auch für plentymarkets passen. Die Zahlen der Neuinstallationen zeigen eine erfreuliche Tendenz, so dass sich der Multichannel-Spezialist weiter am Markt durch setzen wird.
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