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Aktion ExtraNett – digitale Lösung für den Einzelhandel

Aktion ExtraNett – digitale Lösung für den Einzelhandel

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In der letzten Aprilwoche öffnete der stationäre Einzelhandel seine Türen. Wer auf den großen Ansturm gehofft hatte, wurde enttäuscht. Lustkäufe stehen bei den meisten noch in weiter Ferne. Wer sich gerade zuhause am sichersten fühlt und wegen Heimarbeit eh am PC sitzt, der kauft weiter online. Das erinnert an die Zeiten von Aktion Extranett. Doof für den Einzelhandel. Wachsen denn Online die Bäume in den Himmel?

Schnell einen Shop aufmachen? Langsam, keine Schnellschüsse!

Es ist Mai und von Rückkehr zur Normalität kann man wirklich nicht sprechen. Aus dem gemeinsamen solidarischen Lockdown von Wirtschaft, Medizin und Politik, der in Deutschland einzigartig gut angenommen wurde kommt langsam an vielen Stellen Unruhe auf.

Die persönlichen Belastungen werden größer. Die Enge der Quarantäne nervt. Die wirtschaftlichen Einbußen werden größer. Die Angst, dass der alte Status quo nicht mehr erreicht werden kann, wächst gleichfalls. Für viele Bereiche wird es existenziell eng.

Bisher waren die Maßnahmen der Politik entschlossen, pragmatisch und es wurde geklotzt. Das gab der Mehrheit auch das Gefühl, dass andere es schon so machen werden, dass wir alle heil da raus kommen. Es wird aber jeden Tag komplizierter. Auch werden die Statements der Politik vorsichtiger.

Frontmänner, wie Söder, sagen ganz klar: Wer vor Corona-Zeiten tendenziell Probleme hatte und nur durch die extrem gute Konjunktur überleben konnte, wird es zukünftig schwer haben. Logisch. Und wer die Zeit vor Corona kein Geld verdient hat, der kann auch keinen Corona-Rettungsschirm erwarten.  

Die Politik kann nur einen Rahmen schaffen. Am Ende entscheidet jeder einzelne

Die Situation war für den Einzelhandel vor 6 Jahren übrigens eine ähnliche. Der Böse war nicht COVID-19 sondern der extrem anziehende Online-Handel und vor allem die Diskrepanzen der A-, B- und C-Lagen. Große Shopping Malls, Outlets, Stores der Hersteller und Ketten mit extremer Einkaufsmacht setzten dem lokalen Einzelhändlern in B- und C-Lagen gewaltig zu. Die Zunahme der Leerstände links und rechts machten den Einkauf im Dorf nicht attraktiver. Es war die Geburtsstunde von Aktion Extranett.

Kunden kaufen Vorteile

Stets aus allen Möglichkeiten stets das Beste für sich wählen – Wer wünscht sich das nicht?! Das Internet und der Einzelhandel treten vor unserer Haustüre immer häufiger in Konkurrenz. Die Onlineshops werden sichtlich mehr und die Leerstände in den Städten ebenfalls. Schaufeln wir mit jedem Onlinekauf das Grab für unsere lokale Wirtschaft? Schadet E-Commerce unseren Innenstädten? Aktion extra nett wollte nicht schwarz-weiß malen, sondern Brücken schlagen. Zwischen Internet und Innenstadt. Das alles für mehr Handel vor Ort. Der Name der Aktion Extranett kommt nicht von ungefähr: Extranet http://de.wikipedia.org/wiki/Extranet beschreibt das Internet mit selbst auferlegten Grenzen. Also exklusiver Zugriff auf ausgewählte Inhalte für einen bestimmt Kreis = Aktion Extranett.

Markus Weber im Interview mit dem WDR zu Aktion extranett

Handel kommt von handeln. Es findet längst nicht mehr allein im Geschäft statt. Auch im Bus auf dem Weg zur Arbeit auf dem Smartphone oder zuhause und auf der Couch. Immer dann, wenn wir im Internet surfen. Um sich online zu informieren oder auch dort auch gleich zu kaufen. Perfekt, wenn es der Shop eines regionalen Anbieters ist. Es wäre nur schade, wenn es ihn vor Ort gäbe, aber das Geschäft andere weiter weg machen. Verlierer ist am Ende die Region, da weniger Mittel für Kultur, Sport und lokale Wirtschaft am Ort gehalten werden können.

Weil weniger „hier“ zwangsläufiger zu weniger „da“ führt, braucht es mehr Überzeugungstäter. w+ Die MARKENpflanzer kommt aus dem Marketing und kennt als Werbeagentur die klassischen Marktmechanismen.

Zusammen mit COMMECE4 als Onlineshop-Spezialisten ergibt sich eine spannende Kombination Die Erfahrung der letzten 15 Jahre zeigt, dass es die Ideallösung immer häufiger ein „Und“ ist. Händler, die online Kundenwünsche abgreifen und lokal bedienen, machen das Rennen. Wer allein auf einen Vertriebskanal baut, hat es bedeutend schwerer, denn seine Kunden sind immer häufiger überall unterwegs. Im Netz und in der Stadt. Das ist die große Chance für erfolgreiche Handelskonzepte.

w+ Die MARKENpflanzer hatte 2014 zusammen mit der Wochenpost im Münsterland eine spannende Diskussion angeregt. Daraus wuchs an vielen Stellen ein neues Bewußtsein bei den Konsumenten. Um die ging es an vorderster Front, warum seiner Zeit viel getwittert und auf Facebook gepostet wurde. 

Die Lösungen heute können kaum mehr

Die Medien suchen derzeit Musterlösungen für Kommunen. Der WDR berichtet von Lozuka in Siegen und lokale Hersteller wie Shopware rufen als Soforthilfe Plattformen, wie Downtown ins Leben. Gute Sache, die mit der shopware Community Edition 6 als Unterbau sicherlich state of the art sein dürfte.

Shopware Downtown im Video kurz erklärt

Dabei geht es nicht um den perfekten Shop. Vielmehr braucht der Händler vor Ort ein digitales Schaufenster und vor allem einfache Kontaktmöglichkeiten. „Schicke mir eine WhatsApp, was Du brauchst!“, „Kein Problem, bringe ich Dir heute Abend kurz vorbei!“ Mancher Deal braucht keinen Payment-Service-Provider, oder Fulfillmentpartner noch eine Spedition. Andere Händler sind schon erfolgreich im Multichannel unterwegs und setzen beispielsweise auf Lösungen, wie plentymarkets, um stationär mit online und den damit verbundenen Marktplätzen Amazon, Ebay und Co zu verbinden. Aktion Extranett war für viele die Blaupause.

Kurze Wege zwischen Käufer und Produkt

Wo gekauft wird, entscheidet am Ende der Kunde. Gut, wenn man ihm Alternativen bieten kann. Anders muss man akzeptieren, dass man manchen Deal nicht machen wird. Fakt ist auch, dass der lokale Einzelhändler nur bedingt den Schritt in den Onlinehandel machen kann. Im Shopware-Trailer zu Downtown wird es auch erwähnt. Für E-Commerce braucht es Strukturen und strukturierte Daten. Wer keine Warenwirtschaft und digitale Produktbeschreibungen hat, braucht nicht über Lösungen im großen Stil nachdenken. Aber er kann bei regionalen Plattformen mitmachen. Die Merchant App zum Erfassen der Produkte ist da ein toller Ansatz, um die Brücke zu schlagen.

Aktion Extranett 2.0

w+ war seiner Zeit „leider“ zu weit voraus. Der Leidensdruck war 2014 gefühlt nicht groß genug, um über Digitalisierung im Handel nachzudenken. In Zeiten von Corona stellt sich die Anforderung erneut. COMMERCE4 ist ideal aufgestellt und kann vor allem auch den strategischen Unterbau wie auch die Moderation im Einzelhandel leisten. So, wie vor sechs Jahren. Es gab zu Aktion Extranett eine denkwürdige Auftaktveranstaltung mit Bürgermeister und Wirtschaft in einem leerstehenden Ladenlokal. Der WDR verfolgte das Projekt mit Interesse und lud Markus Weber ins Studio Münster zum Interview ein. Mit Rückzug der Wochenpost aus dem Projekt wurde die Aktion Extranett auf Eis gelegt. Ein guter Zeitpunkt, es gemeinsam neu denken und der lokalen Wirtschaft eine Brücke zum Verbraucher zu schlagen. Packen wir es gemeinsam an!

Über den Autor

Ohne Internet, Mobile, E-Commerce und Social Media geboren. Seit mehr als 25 Jahren im Marketing und die Anfänge der digitalen Welt mit Kunden und spannenden Projekten begleiten dürfen. Spezialgebiete: Analyse, Konzeption, Markenstrategie, Markenaufbau, Markenpflege, E-Commerce, Online-Shops, Social Media Marketing, Potentialberatung, Gründercoaching Deutschland

1 Kommentar

  1. Markus Weber
    1. Mai 2020 at 14:18
    Antworten

    Braucht es technisches oder gesellschaftliches Umdenken? Klar letzteres. 2014 wäre die Frage der Software gleichfalls zweitrangig gewesen. Gestern wie heute stehen verschiedene Plattformen zur Wahl. Am Ende entscheidend wird die Zahl der Akzeptanz sein. Auf Händler- wie auch Konsumentenseite. Ohne kritische Größe versandtet die beste Lösung. Darum ist Planung und Steuerung bis zur Implementierung unverzichtbar. Wir suchen Wirtschaftsförderer und Gewerbevereinigungen, die genau so denken und einen professionellen Einstieg in den digitalen Handel suchen. Nachhaltig und wirtschaftlich vernünftig, damit es mit der Akzeptanz wachsen kann.

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